»Siehe zu, die Grundsuppe des Wuchers, der Dieberei und Räuberei sind unsere Herren und Fürsten ...« So sprach vor 300 Jahren Thomas Müntzer, einer der heldenmütigsten und unglücklichsten Söhne des deutschen Vaterlandes, ein Prediger des Evangeliums, das nach seiner Meinung nicht bloß die Seligkeit im Himmel verhieß, sondern auch die Gleichheit und Brüderlichkeit auf Erden befehle. Der Doktor Martinus Luther war anderer Meinung und verdammte solche aufrührerischen Lehren ... und Luther hatte unrecht und Thomas Müntzer hatte recht.
(aus Heinrich Heine, Französische Zustände. Beilage zu Artikel VI, 1831/32)
»Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern«
(aus Karl Jaspers, Philosophie und Welt, 1958, S. 162)
»LUTHER: er war ein widerlicher Geselle, ein Verbrecher an der Menschheit. Den haben wir noch nicht richtig aufgearbeitet. Wir gehen mit Luther um, als sei er ein ›Heiliger‹ der evangelischen Kirche. Er war aber ein für die damalige Zeit untypischer aggressiver Antisemit, Frauen verachtend bis ins Mark und vom Denken her völlig mittelalterlich. Teufel war sein Lieblingswort. Die Gesellschaft war sehr viel weiter«
(Richard David Precht, Interview in der Abendzeitung in München, am 28.12.2015)